Natürlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten einen Reißverschluss in eine Hose zu nähen, in den folgenden Bildern zeige ich euch meine Art und wie ich es meinen Nähschülerinnen zeige. Für diese und für alle anderen Nähbegeisterten, die es gerne probieren möchten, ist dieses Tutorial gedacht.
Anmerkung:
Diese Verarbeitung ist für Hosen mit Bündchen und angeschnittenem Schlitzbeleg geeignet. Bei Hosen mit Belegstreifen bzw. einem angesetzen Schlitzbeleg ist die Verarbeitung etwas anders, das zeige ich euch dann später mal.
Und da die meisten meiner Mädels Damenhosen nähen ist die hier gezeigte Verarbeitung rechts über links. Für Herren müsstet ihr rechts und links vertauschen.
Die Reißverschlusslänge wähle ich immer etwas zu lang, da dann der Zipper bei der Verarbeitung nicht im Weg ist.
1. So in etwa sollte der Schnitt aussehen. Ganz wichtig ist die Linie der vorderen Mitte.
2. Die Nahtzugabe ist 1,5 cm. An der Taille genügt 1 cm wenn das Bündchen mit Bundfix (Bündcheneinlage) verarbeitet wird, da dieses auch nur 1 cm Nahtzugabe hat.
3. Gaaaanz wichtig ist die Markierung an der vorderen Mitte auf beiden Hosenseiten.
Wahlweise kann auch die vordere Mitte auf die rechte Stoffseiten mit Kreide aufgezeichnet werden. Bei der Schlitzlänge einen kleinen Querstrich machen.
Natürlich auf beiden Hosenteilen.
4. Außerdem wird noch ein Schlitzuntertritt benötigt. Inclusive Nahtzugabe schneide ich ihn 9 cm breit und ca. 1,5 cm länger als den angeschnittenen Schlitzbeleg zu. (Lieber etwas länger zuschneiden, kann nachher noch wieder abgeschnitten werden.)
5. Die rechte Hosenseite direkt an der Linie umbügeln.
5. Die linke Seite wird 1,5 cm vor der Linie umgebügelt und sollte dann so aussehen.
6. Nur die linke Seite kann dann um 1,5 cm zurückgeschnitten werden.
Nach dem Bügeln und abschneiden der linken Seite sehen beide Seiten dann so aus.
7. Nun können alle Teile versäubert werden. Wenn mit der Overlockmaschine gearbeitet wird bitte an den Innenecken aufpassen! Nicht mit dem Messer an der Ecke in die Hose schneiden!
Wenn man eine Falte einlegt kann man ohne Probleme „um die Ecke“ versäubern.
Die Taille braucht nicht versäubert werden, hier wird ja später das Bündchen angenäht.
Der Schlitzstreifen braucht nur an den langen Seiten versäubert zu werden.
8. Der Reißverschluss wird so unter das linke Hosenteil gesteckt, dass die Reißverschlussraupe direkt an dem eingebügelten Knick liegt. Das Endstück vom Reißverschluss liegt direkt über der Markierung der Schlitzlänge. Oben darf der Reißverschluss überstehen.
9. Den Reißverschluss jetzt mit dem Reißverschlussfuß knappkantig einnähen. Dabei darauf achten, dass der Stoff nicht ausgedehnt wird. Den Reißverschlussfuß dafür so einsetzen, dass die Nadel rechts vom Fuß steht.
9. Den Reißverschluss jetzt mit dem Reißverschlussfuß knappkantig einnähen. Dabei darauf achten, dass der Stoff nicht ausgedehnt wird. Den Reißverschlussfuß dafür so einsetzen, dass die Nadel rechts vom Fuß steht.
Nach dem Nähen sollte der Reißverschluss ganz gerade liegen und keinen Bogen bilden.
10. Beide eingezeichneten Linien (vorderen Mitten) der Hosenteilen aufeinanderlegen,…
….das rechte Hosenteil aufklappen und an der Schrittnaht auf dem linken Hosenteil feststecken. Bei der Markierung der Schlitzlänge eine Quernadel stecken.
Von der anderen Seite den Schlitzbeleg zur Seite feststecken, damit er beim Nähen nicht mit angenäht wird.
11. Die Schrittnaht 1,5 cm breit genau bis zur Quernadel nähen. Die Naht sollte in der Bügellinie enden.
Die fertige Naht sieht so aus.
11. Beide vorderen Mitten von links aufeinanderstecken.
12. Umdrehen und den Reißverschluss auf dem rechten Schlitzbeleg feststecken. Mit dem Reißverschlussfuß knapp an der Raupe entlang festnähen. Den Reißverschlussfuß diesmal so einsetzen, dass die Nadel links vom Fuß steht.
13. Noch ein zweites Mal, am äußeren Ende vom Reißverschlussband, festnähen. Dazu kann wieder der normale Nähfuß verwendet werden.
Der Reißverschluss sollte nach diesem Arbeitsschritt wieder ganz glatt liegen und keinen Bogen bilden.
Von der anderen Seite sollte es nun so aussehen….
… und von außen so.
14. Der Schlitz wird zugesteckt und die Übersteppung 3 cm breit eingezeichnet. Der untere Abschluss kann rund oder schräg markiert werden. Beim Markieren darauf achten, dass man am Endstück vom Reißverschluss vorbei zeichnen, sonst droht beim Nähen Nadelbruch.
15. Die Übersteppung direkt auf der Linie, von unten nach oben, nähen.
Hier ist die feritge Steppung zu sehen. Die Kreide lässt sich ausbürsten.
15a. Wer möchte kann den Schlitz knappkantig absteppen. Dies wird von innen gemacht und auch wieder von unten nach oben.
Bild links und Bild mitte: fertig abgesteppter Schlitz von innen und außen.
Bild rechts: 15b. Wer möchte kann auch die vordere Schrittnaht absteppen. Dieses Mal vom Schlitz nach unten steppen.
16. Schlitzstreifen rechts auf rechts falten und an einer kurzen Seite stecken.
17. Die gesteckte kurze Seite füßchenbreit (ca. 8 mm ) breit nähen.
18. Schltizstreifen wenden und bügeln
19. Den Schlitzstreifen von der Höhe her so anlegen, dass der Reißverschluss verdeckt wird…
… und an der linken Seite mit dem Schlitzbeleg abschließen. Dann feststecken.
Der Reißverschluss sollte sich nach dem Stecken noch öffnen lassen, also die Nadeln nicht ganz durchstechen.
20. Die linke Reißverschlussseite noch einmal füßchenbreit absteppen, von oben nach unten….
…so weit es geht.
21. Jetzt muss noch das Schlitzende gesichert werden (rechts) und der Schlitzstreifen an der Steppung festgenäht werden (links).
Die Positionen sind hier mit Nadeln markiert je ca. 8 mm lang.
Genäht wird mit einem kleinen engen Zickzack (wie bei einem Knopfloch), dabei den Schlitzstreifen von hinten nicht zur Seite klappen, sondern mit festnähen.
22. Jetzt noch oben quer über den Reißverschluss nähen. Natürlich auf beiden Seiten….
…damit die überstehenden Enden abgeschnitten werden können und der Zipper nicht mehr aus versehen raus gezogen werden kann.
Wichtig ist noch, dass beide Hosenseiten zum Schluss gleich lang sind.
Jetzt ist es geschafft, der Reißverschluss ist drin. FREUEN!
Seid lieb gegrüßt
Eure Britta